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Der Turing-Test ist ein 1950 von Alan Turing vorgeschlages Kriterium, mit dem die Intelligenz eines Computer(programm)s entschieden werden soll. Der aus der Anfangszeit des Informatik-Teilbereich Künstliche Intelligenz stammende und seither legendäre Test trug dazu bei, den alten Mythos von der denkenden Maschine für das Computerzeitalter neu zu beleben.

Der Versuchsaufbau lässt eine reale Person über eine Tastatur und einen Bildschirm ohne Sicht- oder Hörkontakt mit zwei ihm unbekannten Gesprächspartnern einen sog. Chat führen. Der eine Gesprächspartner ist ein Mensch, der andere eine Maschine. Wenn die Person die Gesprächspartner nicht auseinanderhalten kann, hat die zu testende Maschine den Turing-Test bestanden. Es wird dabei angenommen, dass alle drei Teilnehmer mit dem Testziel kooperieren, also ihre Intelligenz nicht verheimlichen.

Turing formulierte den Test, um die emotionale und seiner Ansicht nach bedeutungslose Frage "Kann eine Maschine denken?" auf ein einfaches Schema zu reduzieren. Er nahm die Idee von einem Party-Spiel, bei dem aus geschriebenen Antworten das Geschlecht einer Person erraten werden sollte.

Turing vermutete, dass bis zum Jahr 2000 ein Programm existieren könnte, das in 30% aller Tests einem Menschen mindestens fünf Minuten lang erfolgreich menschliche Intelligenz vorspielt. Dass diese optimistische Vorhersage sich nicht erfüllte, gilt heute als Zeichen der Überheblichkeit seitens der Pioniere der künstlichen Intelligenz.

Es sind eine Reihe von Argumenten vorgebracht worden, die den Turing-Test als ungeeignet zur Feststellung von Intelligenz ansehen:

Die "Simulation einer zwischenmenschlichen Unterhaltung" ist weniger als Intelligenz, und testet also nur einen Teil dessen, was unter (menschlicher) Intelligenz verstanden wird. Eine Maschine könnte intelligent sein, ohne dass sie wie ein Mensch kommunizieren kann. Nicht jeder Mensch (z. B. kleine Kinder oder Menschen mit psychischen Problemen) würde den Turing-Test bestehen. Menschen, die nicht mit den Testbedingungen kooperieren, würden den Test nicht bestehen, was auch für die postulierte intelligente Maschine denkbar wäre. Darüberhinaus ist der Turing-Test ungeeignet, Bewusstsein festzustellen; falls Intelligenz und Bewusstsein einander nicht bedingen, dann kann der Turing-Test die Frage "Kann eine Maschine denken?" nicht beantworten.

Bislang hat kein Computerprogramm den Turing-Test bestanden. Programme wie ELIZA oder AOLiza sind Menschen kurzzeitig als menschlich erschienen, ohne dass sie den Turing-Test formal bestehen könnten, da sie in ihrer Antwortstrategie nur scheinbar auf ihr Gegenüber eingehen.

Der Loebner prize wird jährlich an die besten Computerprogramme verliehen, die einem menschlichen Gespräch am nächsten kommen. Der Preis in der Kategorie "Turing-Test bestanden" ist bislang nicht verliehen worden.

Die Regeln: Schreib' einfach welche Probleme Du hast, bitte verwende dabei als Umschreibung für Umlaute ae, ue und oe und statt ß ss. Klein- und Großschreibung ist egal.

Philip K. Dick griff 1968 eine Variante des Turing-Test in seinem Roman Träumen Roboter von elektrischen Schafen auf, aus dem 1982 der Film Bladerunner entstand. In einer fernen Zukunft werden dort künstliche Menschen, die physisch den Menschen gleichen, einem Empathie-Test unterzogen, der durch lange Befragungen ihre emotionale Reaktion prüft und hervorbringen soll, ob sie Mensch oder Android sind.